Robert Burns - Ein Bauernpoet mit vielen Facetten

Robert Burns - Ein Bauernpoet mit vielen Facetten

Jährlich am 25. Jänner wird überall dort, wo auch Schotten leben, mit einem „Burns Supper“ bzw. einer „Burns Night“ ein bemerkenswertes Geburtstagsfest zelebriert. Geehrt und gefeiert wird ein Bauer aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Robert Burns. Sein Leben war kurz (1759 – 1796), aber äußerst facettenreich. An seiner Wiege soll eine Wahrsagerin prophezeit haben, der kleine Robin, wie man ihn nannte, wird einmal ein Streiter für die Rechte der Unterdrückten, ein Frauenheld und ein berühmter Dichter sein. Was nicht vorausgesagt wurde, aber abzusehen war, ist die Tatsache, dass Robert Burns wie viele seiner Landsleute einen stetigen Kampf ums tägliche Brot führen musste.

Roberts Vater war selbst Kleinbauer, sorgte aber dafür, dass sein Sohn eine gute Allgemeinbildung erhielt und in Latein, Französisch, Mathematik, Vermessungstechnik und Flachsanbau unterrichtet wurde. So wurde Robert trotz harter Arbeit auf Acker und Feld ein äußerst gebildeter, diskussionsfreudiger und streitbarer Geist. Er engagierte sich für die humanistischen Prinzipien der Aufklärung und für die aus Frankreich und Amerika kommenden Ideen von Freiheit, Demokratie und Gleichberechtigung. Wie viele seiner Landsleute war Robert Burns aber auch Patriot. Mit Begeisterung las er in jungen Jahren die Gedichte seines Landsmannes Robert Fergusson (1750 – 1774), der bewusst im schottischen Dialekt geschrieben hatte. So bediente sich auch Robert Burns in seiner Poesie einer volksnahen Sprache und schrieb seine Gedichte, Liedtexte und Balladen zumeist in „Scots“ bzw. im regionalen „Lallands“, dem Dialekt seiner Heimatregion, den Lowlands im Südwesten Schottlands.

Seine Popularität bis in die heutige Zeit beruht u. a. auf dem Umstand, dass Burns so geschrieben hat, wie ihm und seiner sozialen Schicht der Schnabel gewachsen war. Auf Wanderungen und Touren, auch durch die Highlands, sammelte und publizierte Burns außerdem mit Leidenschaft Volkslieder und verfasste viele seiner Liedtexte zu alten Melodien. So wurde er zum gefeierten Nationalpoeten und zum gepriesenen Bewahrer und Erneuerer „caledonischen“ Liedgutes. Von den fast 600 überlieferten Gedichten, Liedtexten und Balladen sind viele den Frauen im Leben von Burns, den „Lassies“ gewidmet. Naturgedichte hat Burns ebenso unzählige verfasst. Einen großen Anteil in seinem Werk haben allerdings freche, satirische und politisch-kämpferische Texte.

Auch seine Vorliebe für Gerstensäfte aller Art hat den Dichter zu manchem Gedicht oder Liedtext angeregt. Burns war nämlich trotz seiner armseligen finanziellen Situation kein Kostverächter und gern gesehener Gast bei Gesellschaften oder oft mit Freunden in Tavernen unterwegs. Sein Gedicht „Scotch Drink“ ist geradezu eine Hymne auf das „Wasser des Lebens“, den schottischen Whisky. Dass Burns dem Alkohol seinen frühen Tod verdankt, wurde zwar oft behauptet, stimmt allerdings nicht. Sein bissigster Spott richtet sich aber gegen die Machthaber in Staat und Kirche. In „For a’ That and a’ That“ geißelt Burns die Überheblichkeit der Herrschenden gegenüber den Armen und Ausgebeuteten. 

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